Mittwoch, 4. Dezember 2013

Neues von den 48 Stunden Neukölln 2014

TLDR: Die Bewerbungsphase für die "48 Stunden Neukölln 2014 - das Kunstfestival" hat begonnen, das verbindliche Festivalthema ist diesmal "Courage.". Alle Informationen rund um das Festival findet ihr auf der Homepage, die jetzt vor allem für das Anmeldungs- und Bewerbungsprocedere wesentlich benutzerfreundlicher ist. Die Kunstfiliale bietet ein Info- und VERNETZUNGSTREFFEN am Dienstag, 10. Dezember von 19 - 21 Uhr im Broschek, Weichselstraße 6.

Es ist soweit:

Die Bewerbungsphase für die 48 Stunden Neukölln läuft. Ihr könnt euch jetzt registrieren und als Künstler*in, Veranstalter*in oder euren Ort eintragen. Bis zum 7. Februar 2014 müsst ihr auf der Homepage euer Konzept (aka "Bewerbung") vorstellen, mit dem ihr beim Festival dabei sein wollt. Nach der Registrierung findet ihr dort im Login-Bereich alle Termine und Informationen rund um die Teilnahme. Alles in Allem wird die Eingabe der Veranstaltungen für euch immer noch detailreich sein, aber im Vergleich zum letzten Jahr zeitlich entzerrt und benutzerfreundlicher ablaufen.

Verbindlich ist, dass die Festivalbeiträge das Jahresthema "Courage." umsetzen müssen: Es geht um die unterschiedlichen Ausprägungen von Mut, um vielfältige und individuelle Interpretationen - von ganz privaten Empfindungen bis hin zu weltweiten sozialen oder politischen Phänomenen. Über die thematische Bindung hinaus (und das, was in der Teilnahmekriterien und in der Kooperationsvereinbarung steht, aber das stand da so schon seit längerem, teilweise schon immer) gibt es keine Beschränkungen. Auch nicht bezüglich der Professionalität der Teilnehmer*innen: Jede und Jeder kann am Festival teilnehmen, wenn der Beitrag das Festivalthema nachvollziehbar transportiert. Galerien, Ateliers und Führungen sind wieder von der Themenbindung ausgenommen, werden aber weniger ausführlich im Programm dargestellt, als die Festivalbeiträge.

Neu: Die Auftaktveranstaltung

Weiterentwicklungen gibt es auch - zum Beispiel die Auftaktveranstaltung am 2. Dezember in der Neuköllner Oper selbst, die mit neuem Konzept die ambivalenten "Großen Runden" fortführte. Nach einem informativen, eher frontalen Teil gab es im Anschluss auch hier Gelegenheit zu Fragen, Austausch und Vernetzung. Weitere Termine werden im Lauf der Festivalvorbereitung folgen.

Los ging es mit einem Grußwort von Auguste Kuschnerow vom Vorstand des Kulturnetzwerk e.V., die die sichtbarste Änderung - "das Kunstfestival" statt "Kunst- und Kulturfestival" im Namen - ansprach. Ihr folgte die Neuköllner Bezirksstadträtin für Kultur, Dr. Franziska Giffey, die die Bedeutung des Festivals für den Stadtteil wie das Kulturbudget betonte. Sie, nicht allein, wünscht sich, dass das Festival zukünftig noch stärker öffentlich wirkt und die 48 Stunden noch mehr im Feuilleton stattfinden. Zudem gab sie eine Neuerung aus ihrem Amt bekannt: Für die Galerie im Saalbau werden im kommenden Jahr drei Ausstellungen für Neuköllner Künstler*innen ausgeschrieben, für die es ein Honorar und Materialgeld geben wird.

Mut zum Labor:

Dann sprachen die Festivalleiter Dr. Martin Steffens und Thorsten Schlenger, unterbrochen von einem atmosphärischen Video mit Impressionen aus 2013. Sie stellten vor allem die Erkenntnisse aus der Historie, insbesondere dem letzten Festival, die Entwicklung seitdem und ihren Anspruch an die Teilnehmer*innen vor: "Zerbrecht euch mit uns den Kopf, wie sieht couragierte Kunst aus, wie sieht ein couragiertes Festival aus." Besonders angeregt haben Martin und Thorsten zu interdisziplinären Kooperationsprojekten, über den eigenen Tellerrand hinaus, mit Nachbarn und Kollegen. "Neukölln als Labor für künstlerische Prozesse." Eines der Ergebnisse der Zukunftswerkstatt, die im Oktober stattfand, ist ein neues Leitbild.

Fazit: Die Erfahrungen letzen 48 Stunden, als es dem mit der inhaltlich verbindlichen Bewerbung los ging, sind gut. So soll es weiter gehen. Vor allem die thematische Klammer, im letzten Jahr "Perspektivwechsel", diesmal "Courage.", unterstützt sowohl die Akteur*innen als auch das Publikum bei der Fokussierung.

Zum Schluss stellte Henriette Huppmann vom Young Arts noch etwas Neues vor: das "Junge Kunstfestival" im Festival, dass es 2014 zum ersten Mal geben wird. Das 48-Stunden-Thema "Courage." wurde dafür auf "Zeig dich" herunter gebrochen; im Mittelpunkt stehen kollaborative Projekte von Kindern und Jugendlichen mit Künstler*innen und Kunst- und Medien-Pädagog*innen, aber auch Veranstaltungen, die sich speziell an das junge Publikum wenden.

Abschluss und Ausblick:

Im Anschluss konnten die Akteur*innen dann noch ihre speziellen Fragen rund um das Festival mit dem Team der 48 Stunden und den Kunstfilialen in verschiedenen kleineren Runden besprechen, sich vernetzen und ihre Assoziationen zum Festivalthema beitragen. Insgesamt waren rund 80 Akteur*innen in der Neuköllner Oper dabei.

Unklar ist weiterhin, wie es mit der dezentralen Organisation weitergehen wird. Höchstens drei Kunstfilialen wird es 2014 noch geben, die das Festivalteam in ihren Kiezen unterstützen und ihm viel Arbeit abnehmen. Lösungen müssen gefunden werden, wie diese Erosion kompensiert werden kann. Sei es durch mehr Geld für Mitarbeiter oder Freelancer, sei es durch eine Verringerung der organisatorischen Komplexität des Festivals ...

Fragen und Antworten:

Im Login-Bereich auf der Festival-Homepage gibt es diesmal zu allen Bearbeitungsschritten Informationen und ausführliche FAQs.

Mit euren Fragen zu Registrierung, Bewerbung, Anmeldung, Teilnahme etc. könnt ihr auch zum VERNETZUNGSTREFFEN der Kunstfilale Donau-Nord am Dienstag 10. Dezember zwischen 19 - 21 h ins BROSCHEK, Weichselstr. 6 kommen. Oder ihr meldet euch anderweitig bei der Kunstfiliale oder beim Festivalteam, wenn ihr Unterstützung braucht.

INFO:

Die Kunstfiliale geht ab Ende Dezember in einen längeren Winterschlaf, da im Moment noch nicht klar ist, wann wieviele Fördermittel für Soziale-Stadt-Projekte 2014 kommen und wie diese verteilt werden. Das Projekt geht, wenn, voraussichtlich gegen März/April zur Redaktionsphase des Festivals weiter.

Autorin: Claudia Simon / kultur propaganda, der Text steht unter dieser CC-Lizenz:
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